17. März 2025
Weckruf für sichere Arbeit
Großer Aktionstag der IG Metall
Die Lage der Industrie spitzt sich zu. Vor diesem Hintergrund haben rund 80.000 Beschäftigte am 15.3. mit Großdemos in fünf Städten gleichzeitig die Politik zum Handeln und die Arbeitgeber zum Umdenken aufgefordert. Mit dabei waren auch 700 Beschäftigte aus der Region Schweinfurt-Main-Rhön.

Die Beschäftigten, die aus der Region Schweinfurt-Main-Rhön an der Großdemo in Frankfurt am Main teilnahmen, kommen unter anderem aus den Betrieben ZF, Schaeffler, SKF, Bosch Rexroth und ZF Aftermarket in Schweinfurt; aus den Betrieben Preh, Siemens, Gardner Denver und BSH in Bad Neustadt an der Saale; von Lisi Automotive und Reich in Mellrichstadt; von Bosch Rexroth Augsfeld und den Fränkischen Rohrwerken aus den Haßbergen. Insgesamt sind mehr als 81.000 Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Der Aktionstag unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ war damit die größte öffentliche Aktion der Gewerkschaft seit Jahrzehnten.

Ziel der IG Metall: eine klare industriepolitische Weichenstellung für eine starke, moderne und sozial gerechte Wirtschaft. Wir fordern von der Bundesregierung eine verlässliche Industriepolitik, die nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern neue Perspektiven schafft. „Wir sehen den industriellen Kern in der Region Schweinfurt-Main-Rhön als Innovationsmotor. Doch die bisherigen Pläne von Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie gefährden über 5.500 Arbeitsplätze bis 2028. Das ist nicht nur ein Risiko – es ist eine verpasste Chance, wenn wir jetzt nicht aktiv gestalten“, sagt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. Zur Initiative „SOS Kugellagerstadt – Zukunft für Industriearbeit in Schweinfurt“ der IG Metall Schweinfurt und zur betrieblichen Situation gab es auf der Bühne in Frankfurt ein emotionales Statement von Wolfgang Trüdinger. Trüdinger ist Betriebsrat und Vertrauenskörperleiter bei Bosch Rexroth in Schweinfurt.

Energiekosten runter, Investitionen rauf

„Wir brauchen eine handlungsfähige Regierung, die klare Zukunftsperspektiven schafft: Energiekosten runter, Investitionen in nachhaltige Technologien rauf und den Umbau der Industrie mit starken Tarifbindungen flankieren. So machen wir Industrie nicht nur krisenfest, sondern auch zukunftssicher“, sagt Höhn. Die IG Metall hat am bundesweiten Aktionstag auch eine klare Botschaft an die Arbeitgeber gesendet: „Natürlich stehen Unternehmen unter Druck. Aber die Zukunft der Industrie wird nicht gesichert, indem man in der Krise nur auf Gewinne schielt und Stellen abbaut. Transformation muss gestaltet werden – mit den Beschäftigten, nicht gegen sie“, betont der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt.

Der IG Metall-Aktionstag fand am 15.3. mit zeitgleichen Kundgebungen in Hannover, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Leipzig statt. Anlass ist die schwierige Lage der Industrie, die aus Sicht der IG Metall durch die falschen Rezepte der Arbeitgeber und das zögerliche Handeln der Politik zuletzt noch verstärkt wurde. So geraten immer mehr Arbeitsplätze in Gefahr.

Mit dem Aktionstag fordert die IG Metall mehr Investitionen von Politik und Unternehmen, eine aktive Industriepolitik und gezielte Förderung von Innovationen und Zukunftstechnologien. Eine starke, zukunftsfähig aufgestellte Industrie hat nach Überzeugung der IG Metall Bedeutung weit über den industriellen Sektor hinaus. Sie ist Voraussetzung für gute, fair bezahlte Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland insgesamt.



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