Wie am 18. Februar 2025 durch mehrere Medienberichte öffentlich wurde, prüft der ZF-Konzern die Ausgliederung der Pkw-Antriebssparte (Division E). Von einem solchen Schritt wären allein 6.000 Beschäftigte in Schweinfurt betroffen. „Sollte ZF die Division E tatsächlich aus dem Konzern herauslösen, wäre das ein Wendepunkt für Schweinfurt – mit unkalkulierbaren Folgen für den gesamten Standort“, sagt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. Eine solche Entscheidung birgt ein immenses Risikopotenzial – nicht nur für die Beschäftigten der Division E selbst, sondern für den gesamten Standort. Die Sparte ist tief in die Strukturen Schweinfurts eingebunden – wirtschaftlich, technologisch und organisatorisch. „Ein Herauslösen dieses Bereiches würde Schweinfurt nachhaltig schwächen und zentrale Synergien im Konzern zerstören“, betont Höhn. Die IG Metall Schweinfurt hat diese Einschätzung und diese Klarheit auch gegenüber dem Management und der Belegschaft deutlich gemacht.
Die Pkw-Antriebssparte mit konzernweit über 20.000 Beschäftigten ist und bleibt Herzstück der ZF. „Eine Carve-Out-Diskussion sorgt nur für unnötige Unruhe“, betont Thomas Höhn. Der Fokus müsse darauf liegen, die operativen Herausforderungen von ZF zu lösen und die Division wettbewerbsfähig aufzustellen. Auf dieser Basis war und ist die IG Metall zu gemeinsamen Lösungen mit dem Unternehmen bereit.
Ende 2024 hatten Betriebsrat und IG Metall einer Absenkung der Arbeitszeit auf 32,5 Stunden für sieben Monate am Standort Schweinfurt zugestimmt. Damit leistet die Belegschaft bereits einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung des Standorts – eine Entscheidung, die durch einen möglichen Carve-out konterkariert würde. Eine Ausgliederung („Carve-out“) der Division E ist für die Arbeitnehmervertretung keine Option. „Wir werden mit Entschlossenheit dagegenhalten“, betont Thomas Höhn.
Bereits im Juli 2024 ließ eine vom ZF-Konzern veröffentlichte Presseinformation aufhorchen, aus der hervorging, dass die Division E (Antriebsstrang) nicht zu den strategischen Kernbereichen des Konzerns zählt. Stattdessen sprach das Unternehmen in dieser Mitteilung von „Offenheit für Kooperationen und starke Partnerschaften“. Diese Formulierung hat die IG Metall Schweinfurt in den vergangenen Monaten sowohl intern als auch öffentlich immer wieder kritisch hinterfragt und als „fatales Signal“ bezeichnet.