Schaeffler plant einen weiteren Abbau von Maschinen und Anlagen in der Schmiede. Das hat der Konzern den Beschäftigten in drei Mitarbeiterversammlungen am 6. März erläutert. Von diesem Schritt wären gut 90 Beschäftigte betroffen.
Auch wenn der Bereich seit Längerem unterausgelastet ist, kommt diese Entscheidung überraschend. Denn bereits im November hatte Schaeffler einen massiven Arbeitsplatzabbau in Deutschland angekündigt, bei dem auch der Standort Schweinfurt mit knapp 700 Beschäftigten betroffen sein sollte. Die nun verkündete Maßnahme war darin noch gar nicht enthalten.
Im Januar hatten sich Betriebsrat und Unternehmen auf Maßnahmen wie Arbeitszeitabsenkungen in Teilbereichen verständigt, um 2025 ohne Stellenabbau zu überstehen. Kaum zwei Monate später folgt nun diese Verkündung.
„Ich teile die Ansicht des Betriebsrats: Dieser Schritt ist ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten und den ganzen Standort. Jetzt wird aus reinen Kostengründen Fertigungstiefe, Qualität und Know-how ‚Made in Schweinfurt‘ infrage gestellt. Machen wir uns nichts vor: Was einmal weg ist, kommt nicht wieder zurück“, sagt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.
Erstens: Das Unternehmen kann und darf uns nicht nur erklären, was wegkommt. Es muss endlich klar sagen, was hier in Schweinfurt und in Deutschland zukünftig passieren soll – und zwar fernab von reinen Kostenrechnungen und Margenüberlegungen. Das Know-how der Kolleginnen und Kollegen muss genutzt werden, ebenso der Innovationsgeist des Unternehmens.
Zweitens: Für die vom Abbau Betroffenen muss Sicherheit und Orientierung geschaffen werden. Das betrifft sowohl die Einkommenssituation als auch die zukünftige Beschäftigung am Standort Schweinfurt.
Drittens: Die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden. Dass die neue Bundesregierung massive Investitionen in Infrastruktur plant, ist gut und richtig. Aber es muss auch umgesetzt werden und die richtigen Impulse setzen. Und zwar so, dass es die Industriestandorte in Deutschland stärkt und damit Beschäftigung und Wertschöpfung sichert.