01.03.: Alarmstimmung bei ZF in Schweinfurt: Nach der Betriebsversammlung weisen
IG Metall Schweinfurt und Betriebsrat in einer Pressemitteilung daraufhin, dass es zu einem tröpfchenweisen Abbau von mehr als 2.000 Arbeitsplätzen am Standort kommen könnte. Besonders besorgniserregend ist eine interne Aussage seitens des ZF-Managements, auf Sicht keine Neuprodukte für die Elektromobilität mehr in Deutschland ansiedeln zu wollen. Aus Sicht von IG Metall und Betriebsrat ist das eine Ankündigung von enormer Sprengkraft, weil ZF damit die Zukunft der Fertigung der Elektromobilität in Deutschland und damit besonders die Fertigung am Standort Schweinfurt infrage stellt.
Mehrere regionale und lokale Medien berichten in der Folge eingehend darüber.
08.03.: „SOS Kugellagerstadt: Wenn wir jetzt nicht dagegenhalten, verschwinden Tausende Arbeitsplätze unwiederbringlich“ – mit dieser Überschrift weist die IG Metall Schweinfurt in einer Pressemitteilung eindringlich auf die sehr kritische Situation der Industriearbeit in der Region Schweinfurt-Main-Rhön hin. Wie konkret diese Befürchtungen werden können, zeigen Entwicklungen bei großen Unternehmen wie ZF und SKF. In den vergangenen 18 Monaten wurden bei SKF bereits 500 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut. Diese Arbeitsplätze sind für die Region bereits verloren. Für 2024 ist bei SKF ein Überhang von 200 Beschäftigten prognostiziert, für 2025 von weiteren 200 Beschäftigten. In den Monaten zuvor war bereits bekannt geworden, dass bei Valeo in Bad Neustadt an der Saale bis Ende Juni 310 der 510 Beschäftigten im Elektromotorenwerk ihren Job verlieren werden.
Überregionale, regionale und lokale Medien berichten in der Folge anhaltend über das „SOS-Signal“ der IG Metall Schweinfurt und die Entwicklungen in den genannten Betrieben – in Berichten, Interviews oder Hintergrundgeschichten.
12.03.: Die Werksleitung von Bosch Rexroth teilt den Beschäftigten mit, dass am Standort Schweinfurt mit Werksteil Volkach bis spätestens Ende 2028 bis zu 240 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. IG Metall Schweinfurt und Betriebsrat kündigen an, sich für Investitionen und Produktinnovationen einzusetzen, damit die Arbeitsplätze für den Standort Schweinfurt und Volkach erhalten bleiben.
15.03.: Die IG Metall Schweinfurt befragt gemeinsam mit einem Videoteam Betriebsräte und Beschäftigte von ZF, SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth zur angespannten Situation. Heraus kommen mehrere Filme, die die Entwicklungen beleuchten und die Bedeutung von Industriearbeit für die Region eindrucksvoll herausstreichen.
24.03.: Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, die CSU-Landtagsabgeordnete Martina Gießübel sowie Bezirkstagspräsident Stefan Funk (CSU) gehen in einer Pressemitteilung auf die Situation der Industrie in Schweinfurt ein. Darin heißt es unter anderem: Es sei bedrohlich, dass die Produktion immer mehr ins Ausland verlagert wird.
26.03.: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer informiert sich bei der IG Metall Schweinfurt über die aktuelle Situation der Industriearbeit in der Region.
27.03.: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer wendet sich mit einer Mitteilung an die Presse. Darin heißt es unter anderem: „Für die Sicherung des Industriestandortes Schweinfurt braucht es neben den politischen Weichenstellungen vor allem Zukunftsinvestitionen der Unternehmen.“