Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar
Fair Play für die Wanderarbeiter

Damit zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft auch die Menschenrechte und Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen Thema sind, hat Peter Günther, der 25-jährige Metaller und JAVi aus Bischofsheim, an einem Freundschaftsspiel in Doha teilgenommen.

Damit zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft auch die Menschenrechte und Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen Thema sind, hat Peter Günther an einem Freundschaftsspiel in Doha teilgenommen. Der 25-jährige Metaller und JAVi aus Bischofsheim war zum ersten Mal in dem autokratisch regierten Wüstenstaat.

Junge Gewerkschaftsmitglieder aus aller Welt, Arbeits-Migrant:inn:en und Fußballprofis, kickten am 30.März in vier gemischten Teams um den „Wanderarbeiterpokal“ - kurz bevor die FIFA auf ihrem Jahreskongress die Gruppenauswahl der Nationalmannschaften bekannt gab.

Bei dem von der Bau- und Holzarbeiter-Internationalen (BHI) veranstalteten Turnier gab es von vorneherein nur Gewinner: Hat doch die globale Gewerkschaftsföderation, in der die IG Metall über die Holzarbeiter vertreten ist, schon bedeutende Fortschritte erzielt. Und mit dafür gesorgt, dass der Arbeitsschutz und die Entlohnung auf den Baustellen verbessert wurde, obwohl Gewerkschaften in Katar offiziell nicht erlaubt sind. Auch im Arbeitsrecht haben die Scheichs Zugeständnisse an internationale Normen gemacht und das sklavenähnliche Kafala-System zumindest auf dem Papier abgeschafft. Damit das so bleibt, will die BHI auch über die WM hinaus vor Ort präsent sein und ein Wanderarbeiter-Zentrum als sicheren Ort für Beratung und Organisierung schaffen.

Peter spielte in der Mannschaft zusammen mit dem Generalsekretär der internationalen Fußballergewerkschaft FIFPRO, Jonas Bär-Hoffmann (Bild links), im hinteren Mittelfeld. „Da kann man auch mal kontern“, sagt der KJAV-Vorsitzende der Siemens AG. Die „Blauen“ schieden allerdings schon in der Vorrunde aus. Was der Sache keinen Abbruch tat: Alle Wanderarbeiter:innen gingen als Gewinner vom Platz der Mädchen-Schule des Fernsehsenders Al-Jazira. Sie verdienen jetzt schon einen im regionalen Vergleich existenzsichernden Mindestlohn von 400 Dollar im Monat. Und sie müssen sich nicht mehr verstecken. Die ganze (Fußball-) Welt schaut zu.

Mehr Infos: Katar: Dribbeln für mehr Arbeitsrechte | Gegenblende Debattenmagazin (dgb.de)

https://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++78866da6-9dfc-11ec-b75c-001a4a160123