Einigung erzielt
Umfassende Beschäftigungssicherung bei SKF

Kern der Vereinbarung zwischen Gesamtbetriebsrat und Management sind eine umfassende Beschäftigungs- und Standortsicherung sowie eine Stärkung der Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Beschäftigungssicherung in Schweinfurt erstreckt sich bis Ende 2029.

26. März 202526. 3. 2025


Bereits im September 2024 hatte SKF angekündigt, das Automobilzuliefergeschäft vom Industriegeschäft trennen zu wollen. Wie die Beschäftigten am Standort Schweinfurt am Mittwoch (26.3.2025) auf einer Betriebsversammlung erfuhren, haben der Gesamtbetriebsrat von SKF und das Management nun eine Einigung erzielt. Kern der Vereinbarung sind eine umfassende Beschäftigungs- und Standortsicherung sowie eine Stärkung der Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Die Beschäftigungssicherung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schweinfurt erstreckt sich bis Ende 2029. Sie gilt nicht nur für die Arbeitsplätze der Beschäftigten im bestehenden Unternehmen, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach der geplanten Ausgliederung in der neuen Gesellschaft tätig sein werden. An den deutschen Standorten Schweinfurt, Lüchow und Mühlheim sind nach Schätzungen des Gesamtbetriebsrats insgesamt rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die ausschließlich dem Automobilzulieferbereich zuzuordnen sind. Bereits im ersten Halbjahr 2026 soll das neue Unternehmen an der Stockholmer Börse notiert sein.

„Beeindruckende Vereinbarung für die Beschäftigten“

Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, betont: „Dem Betriebsrat ist es gelungen, in einer Phase großer Unsicherheit eine beeindruckende Vereinbarung für die Beschäftigten durchzusetzen. Die Kolleginnen und Kollegen erhalten nicht nur Planungssicherheit, sondern durch die gestärkte Mitbestimmung auch die Chance, den weiteren Weg des neuen Unternehmens aktiv mitzugestalten. Vor dieser Einigung kann man nur den Hut ziehen – das ist ein starkes Signal für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die gesamte Region.“

Im Zuge des Betriebsübergangs werden erworbene Rechte wie die Betriebszugehörigkeit und damit der Kündigungsschutz, der bisherige Tarifvertrag, die bisherige Tarifbindung oder die erworbenen Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung übernommen. Darüber hinaus wird im neuen Unternehmen ein mitbestimmter Aufsichtsrat eingerichtet und die Mitbestimmungsmöglichkeiten der gewerkschaftlich Aktiven im Betrieb werden erweitert. „Fest steht: Der Gesamtbetriebsrat hat geliefert. Die Beschäftigten haben jetzt eine starke Basis, auf der die Zukunft gestaltet werden kann – mit ihnen, nicht über sie hinweg“, sagt Höhn von der IG Metall Schweinfurt

Die IG Metall erwartet echte Zukunftsperspektiven

Ob die beiden neuen Unternehmen getrennt tatsächlich erfolgreicher sein werden, muss die Zukunft zeigen. Nutzen die Konzerne die Chancen der Vereinbarung? Meinen sie es ernst mit einer industriellen Zukunft in der Region?  „Die IG Metall wird sehr genau beobachten, wie die beiden Konzerne agieren. Unsere Forderung ist klar: Wir erwarten echte Zukunftsperspektiven – nicht nur Umstrukturierungen zur Gewinnoptimierung.“, betont Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt.

„Die Vereinbarung folgt unserer Maxime: Die Transformation muss gestaltet werden – und zwar mit den Beschäftigten.“ Darauf weist die IG Metall Schweinfurt seit einem Jahr mit der Initiative „SOS Kugellagerstadt“ hin, die sich für eine Zukunft von Industriearbeit in Schweinfurt starkmacht. An den öffentlichen Aktionen dazu haben die Kolleginnen und Kollegen von SKF sehr intensiv mitgewirkt.